18.11.2024: Stephanie Schriefer läuft New York Marathon
Den New York Marathon sind schon einige Ausdauersportler aus dem Vörder Land gelaufen. Dieses Traumziel hat sich nun auch Stephanie Schriefer erfüllt. Für die Augustendorferin war es ein Herzenswunsch, den sie sich zum 50. Geburtstag erfüllte. Zum 50sten schenke ich mir das. Ich schiebe nichts mehr auf im Leben“, blickt Stephanie Schriefer auf die ersten Überlegungen von vor einem Jahr zurück. Rund 14 Tage vor ihrem heutigen runden Geburtstag stand sie dann tatsächlich an der Startlinie - gemeinsam mit 63.000 anderen Teilnehmern aus der ganzen Welt, die eines der begehrten Tickets ergattert hatten. Und an der Strecke wartete ihre Schwester Claudia Metscher (51). Sie war nicht nur ihre Begleiterin auf der insgesamt sechstägigen Reise in die USA, sondern auch ihr psychologischer Anker. „Denn an Wettkampftagen bin ich eine emotionale Niete“, sagt Stephanie Schriefer. Besonders Meile 14 ist für die Läufer ein sehr wichtiger Punkt, denn bei Kilometer 30 kommt bei vielen der „Mann mit dem Hammer“. Hier entscheidet sich oft, ob man „finishen“ wird oder nicht. Und so fielen sich die Schwestern aus Augustendorf denn dort auch kurz freudestrahlend in die Arme, ehe die Jüngere ihren Lauf über die 42,2 Kilometer durch Big Apple fortsetzte. Es war zugleich ihr 10. Marathon.
Die Zeit spielte für Stephanie Schriefer dabei keinerlei Rolle. Als die Profis schon längst im Ziel waren, hatte sie erst etwa die Hälfte der Strecke hinter sich. „Durchzuhalten und gesund ins Ziel zu laufen, war und ist für mich immer das Wichtigste. Egal, wie lange ich letztlich brauche“, sagt Stephanie Schriefer, deren Vorbereitung auf New York durch einen Infekt kurz vorher nicht ideal gelaufenwar. Bei ihrem Jubiläumslauf benötigte sie eine Stundemehr als bei ihrer persönlichen Bestzeit in Hamburg. Ein wichtiger Motivationsfaktor ist für sie auch, das gemeinsame Erlebnis mit Gleichgesinnten zu genießen. Dieses Gefühl sei diesmal besonders ausgeprägt gewesen. Der New York City Marathon, so der ganz offizielle Name, ist mit keinem Stadtmarathon hierzulande zu vergleichen. Er ist mit seinen 400 Höhenmetern anspruchsvoller, lauter, stimmungsvoller, herzlicher. Dafür sorgen vor allem die Menschen in der Mega-City, die aus dem Marathonwochenende für jede und jeden ein unvergessliches Erlebnis machen. Das haben auch Stephanie Schriefer und ihre Schwester so erfahren. Die Atmosphäre an der Strecke „ist einfach unglaublich emotional“, sagt Claudia Metscher. Zehntausende New Yorker feuern die Ausdauersportler vom Start bis ins Ziel im legendären Central Park an; mit ihrem Lärm, ihrer Kreativität, ihrer Zuneigung und ihrem vielfältig ausgedrückten Respekt vor jeder sportlichen Leistung. Wie gespalten die USA vor und nach der Trump-Rückkehr ins Weiße Haus sind, davon war hier nichts zu spüren. Stattdessen vielmehr gelebte Internationalität. „Wirklich jeder freut sich für jeden. Egal, wo er herkommt und wie schnell er gelaufen ist. Das Miteinander ist sehr offen und loyal“, berichtet Stephanie Schriefer von ihren Eindrücken.
Eindrucksvoll sei für sie auch die Professionalität der Organisation und die fürsorgliche Betreuung gewesen. „Die Helfer schauen Dir in die Augen, sie fragen Dich, ob Du okay bist, knöpfen Dir im Ziel noch den wärmenden Poncho zu und lassen Dich erst dann gehen“, schwärmt die 50-Jährige, die 2005 mit dem Laufen begonnen, schon 2007 ihren ersten Marathon absolviert hat und seitdem fasziniert ist vom Ausdauersport. „Um mich zu sortieren, muss ich raus. Sauerstoff ist einfach wichtig. Kann ich nur empfehlen“, sagt die Bankkauffrau, die dreimal pro Woche die Laufschuhe schnürt. Sie ist aber nicht nur individuell auf ihrer „Puddingrunde“ unterwegs, wie sie die 16 Kilometer rund um ihren Wohnort nennt, sondern fast jeden Sonntag auch mit ihren Lauffreundinnen aus Hepstedt-Breddorf. Dort leitet Stephanie Schriefer, die verschiedene Übungsleiterlizenzen besitzt, außerdem noch eine Männersportgruppe, war lange im Frauensport, im Augustendorfer Karnevals- sowie im Kultur- und Heimatverein ehrenamtlich aktiv und engagiert sich außerdem auch als Kassenwartin beim CDU-Gemeindeverband. Und nach dem Motto „wer rastet, der rostet“, sagt sie wenige Tage nach dem New-Marathon im Gespräch mit der BZ Sportredaktion: „Ich bin schon am Überlegen, was ich als nächste mache.“ Ihre Schwester Claudia grinst und scheint zu wissen, dass sie als Begleiterin fest eingeplant ist. (mib/bz)
26.02.2023: Faszination Natur in Feld, Wald und Flur
Die Mitglieder und Gäste des Heimatbunds Bremervörde- Zeven sind kürzlich im Gasthof Steffens in Ohrel in das neue Jahr gestartet. Am neuen Veranstaltungsort und vor vollem Haus begrüßte die Vorsitzende Hella Dohrmann die Teilnehmer zum Vortrag „De hoge Hoop“ (Der Huvenhoop) mit Fritz Metscher aus Augustendorf.
Der begeisterte Ehrenamtler erläuterte humorvoll die Entstehung des Sees. „Wenn Sie einen wissenschaftlichen Vortrag erwarten, dafür bin ich nicht hier“, grinste Metscher. Stattdessen gab er einen umfassenden Überblick über und warf einen liebevollen Blick auf das Moor. Dort begann auch die Geschichte von Metschers Familie, auf einem der 15 Hektar großen Höfe. „Mit dem Moorstich auf unserem Hof, so wurde ausgerechnet, wären wir 2.000 Jahre ausgekommen“, berichtete der Augustendorfer. Doch auch der industrielle Torfabbau habe für ein rasches Trockenlegen der einst nassen Flächen gesorgt. Und so sei das Moor heute eine gefährdete Landschaft.
Dennoch hatte Metscher viele seltene Aufnahme von der Wildheit und Schönheit des Moores mitgebracht. Pflanzen vor malerischem Sonnenlicht wechselten mit Aufnahmen von Grau- und Nilgänsen, Singschwänen, Libellen und Kranichen. Der Huvenhoopsee ist zum Rastplatz von Zugvögeln geworden. Metscher dankte seinem Cousin Karl-Heinz für viele mit großer Geduld geschossene Fotos, welche die Teilnehmer sehen durften. (BZ)
Die Heimatbundvorsitzende Hella Dohrman bedankt sich bei Fritz Metscher für einen kurzweiligen Vortrag (Foto: Bernd Kampa)
12.12.2022: Landwirtschaft um1900 und „Drainagenkrieg“
Im Rahmen der Adventsfeierkonnte der Heimatbund Bremervörde-Zeven im Selsinger Schützenhof wurde bereits die 60. Ausgabe seiner Zeitschrift „De Sood“ der Öffentlichkeit übergeben. Das Heft enthält viele neue Artikel und einige „Klassiker“. Schriftleiterin Hella Dohrmann blickte auf die bisherigen Hefte und die Zielsetzung des von „De Sood“ zurück. Zudem würdigte sie ihre Vorgänger Karl Kraake, Hans-Hermann Intemann und Ewald Albers. Zwei Artikel aus der ersten Ausgabe der Vereinszeitschrift wurden in diesem Jahr neu abgedruckt: Heinrich Gerken, damals Lehrer in Kalbe und später Rektor in Zeven, ruft darin zum Heben alter Schätze aus Privatarchiven auf. Hinrich Metscher aus Augustendorf erzählt von der Landwirtschaft in einem Moordorf um 1900. Hinrichs Enkel Fritz Metscher berichtet von einem Drainagenkrieg.
Das Buch kostet 7 Euro und kann bei Fritz Metscher bestellt werden. Tel. 04763 - 7441, E-Mail: