(3) Historischer Moorhof Augustendorf"Chronik und Museumsleitfaden" 144 Seiten, reich bebildert (Autoren: Fritz Metscher und Ernst Bayer) Hochglanz 5,50 € incl. Verpackung & Versand |
Die Gründung eines Heimatvereins
Was den eigentlichen Ausschlag gab, sich auch in Gnarrenburg mit der Geschichte der Besiedlung auseinanderzusetzen, bleibt im Nachhinein vielleicht im Dunkel. Man sah sich eventuell im Zugzwang, denn in der Umgebung war die große "Heimathauswelle" ausgebrochen. Überall in den Kommunen des Landkreis Rotenburg / Wümme waren bereits Heimathäuser entstanden, also sollte auch in der Gemeinde Gnarrenburg etwas passieren. Es bot sich an, über den Erwerb des Grundstücks in Augustendorf Nr. 11 einmal nachzudenken. Dort stand nämlich noch ein original Rauchhaus ohne Schornstein, welches typisch für die 2. Generation der Moorsiedlernachkommen war. Wie kam es dazu?
Das Rauchhaus
Den Mittelpunkt der historischen Moorhofanlage bildet das Wohn- und Wirtschaftsgebäude, dessen Ursprünge in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts liegen. Eine dendrochronologische Untersuchung (Bestimmung des Alters des Bauholzes anhand der Jahresringe) nennt als Fäll-Datum des Eichenbauholzes das Winterhalbjahr 1852/1853. Die Errichtung des Hauses erfolgte - den Gewohnheiten der damaligen Zeit entsprechend - im Jahre 1853. Im Volksmund bezeichnet man den hier anzutreffenden Haustyp gern als NIEDERSACHSENHAUS. Die Volkskundler sprechen von einem NIEDERDEUTSCHEN HALLENHAUS. Der Funktion nach ist es als längsgeteiltes EINHAUS anzusprechen, weil es unter einem Dach das bäuerliche Leben und Wirtschaften vereinigt. Bei dem im gesamten Norddeutschen Tiefland vorkommenden Fachwerkhaus - früher waren die Fächer mit Flechtwerk und Lehm ausgefüllt, seit dem letzten Jahrhundert mit Ziegeln - unterscheiden wir Zwei-, Drei- und Vierständerhäuser … …
Der Torfstich
Das Hauptanliegen der Kolonisation des Teufelsmoores lag in der Kultivierung des Landes. Anfangs diente der Torfstich ausschließlich der Selbstversorgung mit Brennmaterial. Da Brenntorf in Bremen bzw. in Hamburg sehr gefragt war, entwickelte sich ein reger Torfhandel und ließ die Kulturarbeit auf den Siedlerstellen in den Hintergrund treten. Das Hochmoor in Augustendorf wies Torfschichten von rund vier bis fünf Meter Mächtigkeit auf. Begonnen wurde der Torfstich in der Regel auf dem Gelände entlang dem Schiffgraben. Aus den nun tiefer liegenden Flächen sind die Vorweiden geworden. Von April bis Juli, je nach Witterung, stand alljährlich das Torfstechen auf dem Arbeitsplan der Kolonisten. Mit dem Sonnenaufgang begannen die harten Arbeitstage und endeten erst mit der Dunkelheit. Die gesamte Familie zog, mit der Tagesverpflegung im Gepäck, zur Torfkuhle … …
Ausflugstipp:
Der Historische Moorhof Augustendorf (Hofstelle Nr.11) ist ein lohnendes Ausflugsziel, nicht nur an den Back- und Handwerkertagen. Verbinden Sie den Besuch mit einer Wanderung zum zwei Kilometer entfernten Huvenhoopssee, dem letzten Hochmoorsee im Teufelsmoor. Hier erleben Sie die Einzigartigkeit einer Moorlandschaft mit ihrer besonderen Tier- und Pflanzenwelt. Seit einigen Jahren ist hier der Kranich zu Hause, den man mit etwas Glück vom Beobachtungsturm aus beobachten kann. Besuchen Sie "Huvi", den Moorkobold, und wandern Sie auf schwankendem Boden den Moorerlebnispfad in unmittelbarer Nähe des Sees entlang. Zahlreiche Schautafeln informieren über die Entstehung von Moor, Torf und seine Bewohner. Die hiesigen Gasthöfe bieten für Gruppen auch Kutschfahrten an. Gönnen Sie Sich einen Erlebnistag im Moor zu Fuß, mit dem Rad oder mit dem Auto. - Im Moor kann man "die Seele baumeln" lassen -
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Eine Bestellung über das Internet ist nicht möglich. Bei Bedarf nehmen Sie bitte Kontakt mit Herrn Fritz Metscher auf. E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!